Non-binäre Identitäten und Konzepte

11.06.2025

Aufhebung von binärem Denken hat eine Geschichte

Non-binäre Identitäten und Konzepte

Kim de l’Horizon, Nemo und Imane Khelif: Namen die in der Öffentlichkeit bekannt sind und sich von der Binarität entfernen oder sie hinterfragen. Non-Binarität ist ein präsentes Thema in Filmen, Büchern, im Sport und auch im juristischen Bereich und zeichnet sich in den Medien als hochaktuell aus. Der neu erschienene Band „Non-binäre Identitäten und Konzepte in Literatur, Musik und Kunst um 1900“ beschäftigt sich mit den Identitäten und Konzepten, die es bereits rund um 1900 gab.

Der Band – herausgegeben von Professorin Dr. Anna-Katharina Gisbertz, PD Dr. Eva-Tabea Meineke, Univ.-Professorin Dr. Gesa zur Nieden – versammelt Beiträge zu nicht-binären Identitäten und Konzeptionen in den Künsten der Moderne. Er überdenkt Dichotomien und betont die Nicht-Relevanz binärer Denkweisen in bestimmten Situationen. Ebenso macht er die Übergänge zwischen Polaritäten sichtbar, wie sie sich bereits um 1900 in ästhetischen Produktionen zeigen. Das interdisziplinäre und komparatistische Werk fokussiert dabei sowohl non-binäre Geschlechteridentitäten, als auch die Infragestellung von Binaritäten in Bezug auf kulturelle Zuordnungen und die Reformulierung von Natur-Ästhetiken. Gezeigt wird die Komplexität der künstlerischen Moderne als Scharnierstelle der beginnenden Globalisierung und kulturellen Diversifizierung.

Der dritte Band in unserer Reihe „Transgressionen“

Die Reihe sondiert die künstlerisch-kulturelle Vielfalt der Literatur, Musik und Künste in der Umbruchszeit um 1900 mit besonderer Berücksichtigung der intermedialen, komparatistischen und interdisziplinären Vernetzungen.

Der Begriff der Transgression beschreibt die zahlreichen Suchbewegungen und künstlerischen Experimente, die sich im Kontext der Modernisierung und Technisierung entfalten und nationale Traditionen aufbrechen sowie europaweit die Grenzen von Gattungen, Künsten, Disziplinen und Sprachen überschreiten. Konventionelle Sichtweisen werden entweder provokant verworfen oder auch entschieden ausgestellt: In Zentren und Peripherien entstehen moderne und anti-moderne Strömungen.

Bislang marginalisierte Akteur:innen, durch Migration bedingte globale Einflüsse sowie heterogene Entwicklungen werden anhand neuerer theoretischer Ansätze aus den Literatur-, Musik- und Kulturwissenschaften, den Diversitätsstudien und Genderwissenschaften einbezogen. Sowohl Arbeiten aus den Einzeldisziplinen der Philologien, Musik und Künste sowie vergleichende kulturtheoretische Ansätze finden Aufnahme. Intendiert ist eine Erweiterung der wissenschaftlichen Perspektiven auf die Epoche der Moderne.