Kim de l’Horizon, Nemo und Imane Khelif: Namen die in der Öffentlichkeit bekannt sind und sich von der Binarität entfernen oder sie hinterfragen. Non-Binarität ist ein präsentes Thema in Filmen, Büchern, im Sport und auch im juristischen Bereich und zeichnet sich in den Medien als hochaktuell aus. Der neu erschienene Band „Non-binäre Identitäten und Konzepte in Literatur, Musik und Kunst um 1900“ beschäftigt sich mit den Identitäten und Konzepten, die es bereits rund um 1900 gab.
Der Band – herausgegeben von Professorin Dr. Anna-Katharina Gisbertz, PD Dr. Eva-Tabea Meineke, Univ.-Professorin Dr. Gesa zur Nieden – versammelt Beiträge zu nicht-binären Identitäten und Konzeptionen in den Künsten der Moderne. Er überdenkt Dichotomien und betont die Nicht-Relevanz binärer Denkweisen in bestimmten Situationen. Ebenso macht er die Übergänge zwischen Polaritäten sichtbar, wie sie sich bereits um 1900 in ästhetischen Produktionen zeigen. Das interdisziplinäre und komparatistische Werk fokussiert dabei sowohl non-binäre Geschlechteridentitäten, als auch die Infragestellung von Binaritäten in Bezug auf kulturelle Zuordnungen und die Reformulierung von Natur-Ästhetiken. Gezeigt wird die Komplexität der künstlerischen Moderne als Scharnierstelle der beginnenden Globalisierung und kulturellen Diversifizierung.